Nominierte Projekte

»anders sehen« – Schweizerisches Blindenmuseum

02 DigitaleMassarbeit 005 bearb v3 01 Rolf Muehlethaler v4 03 DigitaleMassarbeit 012 v3 04 DigitaleMassarbeit 092 v2 05 DigitaleMassarbeit 037 v2

Bauherrschaft

Stiftung für blinde und sehbehinderte Kinder und Jugendliche, Zollikofen

Architektur

Rolf Mühlethaler Architekt BSA SIA, Bern - Mitarbeit: Rahel Affolter, Sara Bieri, Marion Heinzmann

Bauingenieurwesen

Hartenbach & Wenger AG, Bern

Holzingenieurwesen

Indermühle Bauingenieure htl/sia, Thun

Holzbau

Wenger Holzbau AG, Unterseen

Generalunternehmer

Wenger Holzbau AG, Unterseen

Kultur / Kunst am Bau

Szenographie: ZMIK GmbH, Basel

Jahr der Fertigstellung

2020

Adresse

Höheweg 10, 3052 Zollikofen

Die interessierte Öffentlichkeit soll teilhaben können am Thema Blindsein und Sehbehinderung. Der neue Pavillon bietet mit der Ausstellung von Exponaten aus 200 Jahren Blindenpädagogik, interaktiven Medien, Workshops und Sensibilisierungskursen Einblick in das Leben mit Sehbehinderung. Der Ausstellungspavillon ist Teil der Blindenschule Zollikofen und wird in Freiwilligenarbeit betrieben.

Das einfache Raumsystem basiert auf vier gleich grossen Räumen, die um eine Mittelzone als Rundgang angeordnet sind. Sie bilden gemeinsam die quadratische Grundfigur mit einer Seitenlänge von knapp 20m. Der Pavillon erhält so nach aussen seine ruhige und klare Form, die durch feine vertikale Unterteilungen mit mehrfach gegliedertem, gleichmässigem Rhythmus Anmut und Leichtigkeit ausstrahlt. Der abstrakte, relativ geschlossene Baukörper schwebt über der leicht abfallenden Landschaft.

Das sehende Auge findet Halt am sinnlichen Spiel von Licht und Schatten, die haptische Qualität des Holzes mit seinem präzisen Relief machen das Gebäude auch für Menschen mit Sehbehinderung ertast- und somit erfassbar.

Der Zutritt zu den Ausstellungsräumen erfolgt über eine offene, einladende Vorhalle. Sie bildet einen gedeckten Ankunftsbereich im Freien und vermittelt zum benachbarten Areal der Blindenschule. Im Pavillon angekommen betritt der Besuchende vom Foyer her im Kreis einen Ausstellungsraum nach dem andern. Von jedem Raum ist der Zugang zum zentralen Serviceblock mit den Sanitäranlagen und über diesen zurück ins Foyer gewährleistet.
Der Holzpavillon in Elementbauweise wurde auf Primärträgern aufgerichtet, die kreuzförmig auf Punktfundamenten aufliegen. Auf ein massives Untergeschoss wurde bewusst verzichtet.

Die Grundrisskonzeption ist ideal auf die Bauweise abgestimmt, Raster und Achsen finden sich gleichbleibend im ganzen Gebäude wieder, in der Wiederholung gleicher, aber exakt ausgestalteter Details liegen die Kraft und die ästhetische Wirkung des Pavillons. Gleichzeitig ermöglicht die einfache Anordnung eine rationelle Bauweise und eine kurze Bauzeit.

Farbe und Licht differenzieren die Räume und ermöglichen eine Vielfalt an Ausstellungsmöglichkeiten. Fensterbänder im oberen Wandbereich bringen Licht ins Innere, lassen die Wände für die Ausstellung frei und sorgen mit ihrem gleichmässigen Licht für eine angenehme Ausleuchtung der Räume. Zurück zur Übersicht