Eingereichte Projekte

Erweiterung Schulanlage, Rüegsauschachen

Hauptbild Fassade Korridor Turnhalle Klassenzimmer

Bauherrschaft

Einwohnergemeinde Rüegsau

Architektur

Bürgi Schärer Architekten AG, Bern

Holzingenieurwesen

holzprojekt gmbh, Bern

Bauingenieurwesen

Nydegger + Finger AG, Bern

Haustechnik

Energie hoch drei, Bern

Landschaftsarchitektur

KLÖTZLI FRIEDLI Landschaftsarchitekten AG, Bern

Elektroplanung

Boess+Partner AG, Bern

Klimatechnik

Strahm AG, Ittigen

Sanitärplanung

Probst + Wieland AG, Burgdorf

Jahr der Fertigstellung

2022

Adresse

Gempenstrasse 1, 3415 Rüegsauschachen

Die Schulanlage ist mit dem Dorf Rüegsauschachen gewachsen und als selbstverständlicher Teil der kleinmassstäblichen Siedlungsstruktur mit dem Aussenraum vernetzt. Das als erhaltenswert eingestufte Schulhaus von 1919, der prägnante Erweiterungsbau von 1955 und der eigenständige Gebäudekomplex von 1973 sowie zwei provisorische Modulbauten widerspiegeln die Dorfschulgeschichte.

Verschiedene Machbarkeitsstudien zur Sanierung und Erweiterung der Schulanlage zeigten sowohl Bedarf als auch Potenzial. Nach einem Dienstleistungsverfahren wurde schliesslich das Szenario eines Ersatzneubaus anstelle der 1955-Erweiterung realisiert: Das Gebäude mit 12 Klassenzimmern, 4 Gruppenräumen, Spezialräumen für die Sekundarstufe, multifunktionaler Sporthalle sowie einem von allen Stufen genutzter Lehrer:innenbereich entwickelt die Gesamtanlage zukunftsfähig weiter und fügt sich betrieblich, räumlich und gestalterisch ein.

Das neue Schulgebäude in Holzbauweise sucht mit dem klaren strukturellen Aufbau und der tektonisch fein ausformulierten Fassade eine selbstverständliche, ruhige Gesamtwirkung und schafft eine starke Verortung. Ein als Holzkonstruktion ausgeführter offener Verbindungsbau verknüpft den Neubau mit dem Bestandsbau und erweitert das Aussenraumangebot auf mehreren Ebenen. Innen wie aussen wird das Gebäude von einem 1-Meter-Raster gegliedert; in der Sporthalle weitet sich das Raster auf 2 Meter. Die sichtbare Rahmenkonstruktion prägt die Innenräume, die Decken sind als Holz-Beton-Verbund-Konstruktion ausgeführt und das Dach als Rippenkonstruktion.

Die Kombination von Turnhalle und Schulräumen in einem einzigen Neubauvolumen ermöglicht räumliche, betriebliche und infrastrukturelle Synergien und erreicht ein ökonomisches Flächenverhältnis von Gebäudehülle und Geschossfläche. Den erhöhten Anforderungen an die Akustik kann dank den heutigen Möglichkeiten der Schallentkoppelung im Holzbau Rechnung getragen werden. Das Energiekonzept erreicht mit einer Grundwasserwärmepumpe und Photovoltaikanlage den Plusenergie-Standard; zudem versorgt die PV-Anlage auf dem Dach die bestehenden Schulgebäude auf dem Areal. Nach dem Grundsatz eines bedarfsgerechten Einsatzes der Technik erfolgt die Nachtauskühlung über die Oblichter im Treppenhaus sowie CO2-gesteuerten Fenstern und Oblichtern in der Turnhalle. Einzig die Klassenzimmer und Nasszellen verfügen über eine mechanische Lüftung. Zurück zur Übersicht