Eingereichte Projekte

Felsenburg

Ansicht west Ansicht ost Ansicht sued west 2 Innensicht Innensicht zum Kueche

Architektur

Sara Gelibter Architecte Sàrl, Biel-Bienne

Bauleitung

Sara Gelibter Architecte Sàrl, Biel-Bienne

Holzingenieurwesen

Erwann Winkler/WIBOIS Sàrl, Courgenay

Bauingenieurwesen

Schmid & Pletscher AG, Nidau

Holzbau

JK Charpente Menuisierie SA | Biel/Bienne

Baumeister

R.Mantuano sàrl, Peseaux

Bauphysik / Akustik

Walter Bauphysik, Biel-Bienne

Jahr der Fertigstellung

2024

Adresse

Schützengasse 5, 2502 Biel-Bienne

Das Gebäude entstand vermutlich 1860 im Kontext der Weinberge des Stadt Biel. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Hauptgebäude um ein Stockwerk erhöht und für die Galvanisierungsindustrie umgebaut. In den 1960er Jahren wird zu einer Herberge. In den 1980er Jahren wurde das Gebäude in ein Einfamilienhaus umgebaut. In diesem Zeitraum strukturelle Veränderungen machten eine dringende Dachrenovierung notwendig, die die neuen Eigentümer erst nach dem Kauf der Immobilie entdecken.
Die Aufgabe des Projekts besteht darin, das Problem in eine Möglichkeit zu verwandeln, neuen Wohnraum auf dem Dachgeschoss zu schaffen. Durch vertikale Verdichtung wurden Wohn- und inspirierenden Arbeitsräume generiert. Das Projekt ermöglicht aber auch eine zukünftige Unterteilung in zwei Wohnungen oder ein Mehrgenerationenhaus. Dieser «Modus Operandi» respektiert die Geschichte, das durch sukzessive Anbauten gewachsen ist, die immer erkennbar sind. Die neue Struktur erscheint wie ein „Haus auf dem Haus“.
Das Mansardengeschoss besteht aus verschiedenen geometrischen Ebenen, die sowohl materielle Kohärenz als auch akustischen Schutz vor Eisenbahnlärm bieten. Faserzementplatten wurden aufgrund ihrer Eignung gewählt. Die Nordseite hat keine Öffnungen, um den Lärm zu dämpfen, während die Südseite monolithisch ist und Platz für zukünftige Photovoltaik-Paneele bietet. Ost- und Westseiten sind geöffnet und lassen Licht durch Holzlamellen filtern. Die Giebelfassaden zeigen stolz die Holzstruktur an Passanten in der Schützengasse: vertikalen Lärchenlamellen und OSB-Verkleidungen fügen eine taktile Dimension hinzu. Im Inneren schaffen vorgefertigte Holzportale einen fliessenden Raum mit doppelter Raumhöhe. Der komplexe Plan und der schwierige Zugang erforderten den Einsatz eines Hubschraubers für die Montage.
Das Projekt zeichnet sich durch seinen wirtschaftlichen und ökologischen Ansatz aus, bevorzugt Eigenbau (UG-OG), recycelte Materialien und ist für die Demontage konzipiert. Jedes Detail wurde optimiert, nicht nur zur Kostensenkung, sondern auch für eine ästhetisch-funktionale Suche nach dem Wesentlichen in der Architektur; einschliesslich der Wiederverwendung temporärer Holzstrukturen und der Integration einer Wendeltreppe aus einem Theater. Das Projekt vereint historisches Erbe und zeitgenössische Innovation und zeigt, wie Architektur Einschränkungen in kreative Chancen verwandeln kann. Zurück zur Übersicht