Nominierte Projekte
Hotel Regina
Bildrechte/Copyright: Matthias Vollmer, Zürich
Bauherrschaft
Hotel Regina Mürren AG
Kostenplanung
Simon Winistörfer, Partner Eidg. dipl. Experte in Rechnungslegung & Controlling Zugelassener Revisionsexperte RAB
Baukommission und Bauleitung
Gisela Vollmer, Arch./Raumplanerin NDS ETHZ
Baukommission
Bernhard Maurer, Dipl. Restaurator, HFG
Ueli Blaser, Architekt/Raumplaner NDS HTL
Stefan Moser, Vertreter Kantonale Denkmalpflege
Baumeister
Heinz Abbühl, Stechelberg
Maler, Gipser, Gerüst
Mark Feuz, Mürren
Elektroinstallation
ewl Mürren / Lauterbrunnen
Sanitärplanung und Sanitärinstallation
Ziehli Gebäudetechnik, Ittigen / kolb+walther, Mürren
Freiwilliges Engagement
Freiwillige an Bauwochenenden ca. 600, davon kamen bisher 50 % - 60 % mehrmals
Architekturfotografie
Matthias Vollmer, Atelier Schweizer Vollmer
Jahr der Fertigstellung
2020
Adresse
Borthalden 1036, 3825 Mürren
Das Hotel Regina entstand in Etappen zwischen 1895 und 1914. Es liegt an der nach Süden orientierten Hangkante des Tourismusorts Mürren. 2014 übernahm eine Gruppe aus Gästen und Einheimischen das von Schliessung und Umwandlung in Eigentumswohnungen bedrohte Hotel mit dem Ziel, das Haus als saisonal geführtes, einfaches Hotel weiterzubetreiben. Eine Charta wurde erarbeitet. Sie beachtet die drei Säulen der Nachhaltigkeit und stellt das Haus als kulturellen Begegnungsort ins Zentrum. Der historistisch gestaltete Bau mit Art-Déco-Elementen ist kantonal geschützt und ein ‘Swiss Historic Hotel’.
Die bauliche Weiterentwicklung ist als Daueraufgabe konzipiert: Die langfristig angelegte Mehrjahresplanung der Sanierungsarbeiten ermöglicht durch ein tiefes Investitionsniveau einen selbsttragenden Hotelbetrieb bei gleichzeitigem Erhalt der leistbaren Zimmerpreisstruktur (50 Zimmer). Die bestehende Bausubstanz, inklusive der technischen Installationen, wird kontinuierlich erneuert. Bis heute haben nur wenige Zimmer eigene Bäder. An gewissen Stellen wurden Rückbauten vorgenommen. So konnten etwa im Saal und Salon Ornamente sowie im Keller eine alte Zimmerdecke freigelegt werden.
Dieses Vorgehen nutzt den Saisonbetrieb optimal, denn mit der Einrichtung von zweimal jährlich stattfindenden Bauwochenenden kann die Zwischensaison für Sanierungsarbeiten genutzt werden. Die Unterstützer des Hauses erbringen Freiwilligenarbeit anstelle von Geldspenden. Dabei werden die Laien von Profis angeleitet, wodurch die baukulturellen, denkmalpflegerischen und handwerklichen Qualitätsansprüche erfüllt werden können. Mit solch kontinuierlich betriebenen Bauarbeiten wird der Gebäudeunterhalt regelmässig mit bescheidenen Mitteln gewährleitet. Ein weiterer Aspekt ist ein möglichst umfassender Erhalt beziehungsweise die Wiederherstellung von historischen Elementen. So wurde der Salon, das Herzstück des Hotels, in einen ursprungsnahen Zustand zurückversetzt. Diese Wochenenden – an Pfingsten 2024 fand das 17. Bauwochenende statt – sind gleichzeitig soziale Anlässe, an denen man Bekannte und Freunde wiedertrifft oder kennenlernt. Netzwerke werden gepflegt oder aufgebaut. Da im Hotel Regina Kultur grundsätzlich grossgeschrieben wird, findet an jedem Bauwochenende ein kultureller Anlass statt. Zurück zur Übersicht