Eingereichte Projekte

Kommunizierende Landschaften «Strämu»

Strandbad Thun 376 v2 Strandbad Thun 408 neu gross 1 Strandbad Thun 519 Strandbad Thun 355 Strandbad Thun 446

Bauherrschaft

Stadt Thun, Amt für Stadtliegenschaften

Architektur

ARGE
Joliat Suter Architekten, Biel
Trachsel Zeltner Architekten AG, Thun

Landschaftsarchitektur

extrā Landschaftsarchitekten AG, Bern

Bauingenieurwesen

Theiler Ingenieure AG, Thun

Elektroplanung

varrin & müller, Thun

Badtechnik

Harald Kannewischer & Team AG, Bern

Jahr der Fertigstellung

2020

Adresse

Strandweg 10, 3604 Thun

Der Thuner «Strämu» ist ein Strandbad mit langer Geschichte, grosser Tradition und stadtweiter Beliebtheit. Abnutzung und eine effektive Gesamterneuerung der Bäderlandschaft veranlasste die Stadt Thun 2014 zur Durchführung einer Thesenkonkurrenz im Hinblick auf eine umfassende Attraktivierung des Gesamtbades.
Die Jury identifizierte sich mit dem Grundsatz, vom Bestand auszugehen und diesen sorgfältig in Wert zu setzen. Dies betraf nicht nur die Instandstellung des Hauptgebäudes, sondern auch die Zuordnung der Flächen, die eindrücklichen Baumbestände und alle sonstigen Freiraumelemente. Dabei sollte die Aufmerksamkeit auf die immanente Qualität des Ortes und dessen Atmosphäre gerichtet werden: Die Stimmung soll von den Menschen getragen werden, welche die Anlage beleben.
Der Strämu sollte also nicht nur aufgeräumt, beruhigt und geflickt werden. Er sollte als Ort gestärkt werden, der seine Kraft aus der Qualität der Machart und einer hintergründigen, unterschwelligen Szenografie schöpft.
Dies ging nicht ohne knifflige Entscheidungen. Es wurde beschlossen, den „Affenfelsen“ – wie er im Volksmund hiess – abzubrechen: Die alte Tribüne mit Diensträumen wurde er in einem korrigierenden Eingriff durch eine flach abgetreppte Holzplattform ersetzt.
Während der Annäherung über den Strandbadweg erfährt das Publikum die Einbettung in die Landschaft, bevor sich der Blick schliesslich auf die Weite des Sees und die überwältigende Kulisse der Berner Alpengipfel weitet. Nach dem Haupteingang verläuft der Weg entlang des modernen Garderobentraktes aus den 1930er Jahren als Promenade unter neuen Schattenbäumen. Weiter führt er in einem eleganten Bogen zwischen der Ende der 1960er Jahre aufgeschütteten Liegewiese und den gleichzeitig gebauten Schwimmbassins an den See.
Hier biegt er als Strandweg ab. In regelmässigen Abständen laden Einstiege bzw. Treppchen zum Bade. Die vom Sprungturm ausgezeichneten Schwimmbecken wurden behutsam angepasst. Die Becken wurden mit Wannen aus Chromnickelstahl ausgekleidet. Die neuen Schwimmbecken sind einer von zwei Publikumsmagneten. Der andere ist an der neu gestalteten Kinderlandschaft im Zentrum der Anlage zu finden. Ältere bevorzugen das Badefloss, für das der Seeboden abgetieft wurde. So dürfen sie hier trotz des weit hinaus reichenden Flachwassers einen Kopfsprung wagen.

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