Eingereichte Projekte

Mehrgenerationenhaus

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Architektur

VERVE Architekten GmbH

Holzingenieurwesen

B3 Kolb AG, Biel

Bauingenieurwesen

Baukonstrukt AG, Biel

Haustechnik

PLNR AG, Bern

Bauphysik / Akustik

Weber Energie und Bauphysik, Bern

Architekturfotografie

Stefan Hofmann,Fotostudio ph7, Biel

Jahr der Fertigstellung

2022

Adresse

Alleeweg 23, 3006 Bern

Eine ziegelgedeckte Dachlandschaft, üppiges Grün in den Vorgärten und farbige Putzfassaden prägen das Stadtbild im Murifeldquartier. Das 2021/22 neu erstellte Mehrfamilienhaus orientiert sich stark an den charaktervollen Putzbauten und den prägnanten Dachformen seiner Umgebung. Die historischen Grenzen der Parzelle und ihre Einfriedung blieben unverändert. Ebenso die Wegführung zum Haus diagonal durch den verwunschenen Garten. All dies führt bei der Betrachtung zu einer gewissen Unsicherheit: Wie lange steht dieser Bau schon hier?

Innere Verdichtung - rechtfertigt den Abbruch eines Bestandsgebäudes?
Der Neubau ersetzt ein 1918 an dieser Stelle errichtetes Einfamilienhaus. Dieses war Teil eines Ensembles aus vier weiteren Häusern, der Architekten Nigst & Padel. Der Neubau übernimmt deren Orientierung und Fassadenflucht. Mit der Errichtung von neu vier, statt bisher nur einer Wohnung auf der Parzelle, leistet das Projekt einen Beitrag an die innere Verdichtung der Stadt und wird der Forderung nach haushälterischem Umgang mit dem Boden gerecht ohne die Qualitäten des grosszügigen Aussenraums zu schmälern.
Die Biberschwanzziegeln des Bestandsbaus wurden sorgfältig abgedeckt, eingelagert und beim Neubau wiederverwendet. Photovoltaikmodule ergänzen die fehlende Fläche zum neuen, grösseren Dach. Auch das inzwischen mehr als 100 Jahre alte Eichenfischgratparkett des Vorgängerbaus findet im Neubau weiterhin Verwendung als Bodenbelag im Wohnzimmer der Erdgeschosswohnung.

Konstruktion - ist „einfach bauen“ einfach?
Die Gebäudehülle besteht aus wärmedämmendem Einsteinmauerwerk. Innen ist Lehm- und aussen ein Kalkputz appliziert. Ein rein mineralischer Aufbau, der, anders als der Holzbauteil der Veranda, ohne Dampfbremsen, Fassadenbahnen und ähnliches auskommt.

Typologie – kann Gemeinschaft fördern?
Anders als vielleicht zu erwarten, sind die grossen Öffnungen sowie die Balkone der drei Geschosswohnungen nicht auf den Garten ausgerichtet, sondern auf den eher schmalen Streifen der Parzelle auf der Südwestseite. Diese Massnahme ermöglicht einen gleichberechtigten Zugang aller BewohnerInnen zum Garten. Eine Ausrichtung direkt auf den Garten hätte möglicherweise zur Folge gehabt, dass dieser der EG-Wohnung vorbehalten geblieben wäre. Zurück zur Übersicht