Eingereichte Projekte

Neubau Rastplatz Chölfeld

Seite Front v2 Vordach Wald

Architektur

Kocher Minder Architekten, Michael Minder, Dennis Hari

Bauingenieurwesen

WAM Planer und Ingenieure AG, Benjamin Häfeli
Rapp AG, Ronnie Rotzler

Holzingenieurwesen

Indermühle Bauingenieure GmbH, Daniel Indermühle

Holzbau

Gfeller Holzbau GmbH, Jonas Geissbühler

Jahr der Fertigstellung

2023

Adresse

https://www.google.ch/maps/@47.1148177,7.5774793,19.48z?hl=de&entry=ttu

Bestand als Ressource
Der Rastplatz Chölfeld in der Gemeinde Utzenstorf wurde in den 60er Jahren gemeinsam mit dem Bau der A1 erstellt. Mit der Planung und Umsetzung für den Neubau wird der Rastplatz Chölfeld auf die aktuellen Anforderungen und Bedürfnissen angepasst.
Der gedämmte Gebäudegrundkörper bildet ein reiner Holzbau. Das scharf geschnittene Infrastrukturgebäude ist mit einer aktiven Verschleissschicht in Backstein umwickelt, welche die Holzstruktur vor Vandalismus schützt. Das weit auskragende Dach ist vollflächig mit Photovoltaikpanels belegt und erzeugt so den Strom für die E-Ladestationen des Rastplatzes.
Am Rastplatzgebäude Chölfeld sollte zirkuläres Bauen eine direkte Anwendung finden und am Ort sichtbar werden. Ein Gebäude mit starker Präsenz zur Öffentlichkeit und hohen Anforderungen an Sicherheit und Gebrauchstauglichkeit. Exemplarisch wurde ein Pilotversuch zum Thema zirkuläre Baumethoden von der Planung bis zur Realisierung in die Realität umgesetzt. Die gewonnen Erkenntnisse sind für alle Beteiligten skalierbar und werden zukünftig von den Planern, Unternehmern, wie auch der Auftraggeberschaft weiterverfolgt.
Die Sichtbacksteine des Bestandsbaus wurden sorgfältig demontiert, von Mörtelresten befreit und zur Wiederverwendung eingelagert. Die bestehenden Graffitifragmente erzeugen als Patina Zeitspuren und wurden bewusst belassen. Nach der Erstellung des Neubauvolumens in Holz, wurden die alten Sichtbacksteine in das neue, vorgelagerte Gebäudegewand eingewoben. Die kontrollierte Wiederverwendung der Materialressource erzeugt ein spezifisches und bewusst gestaltetes Gesamtbild mit einer neuen Ästhetik.
Das allüberspannend, frei auskragende Holzdach schützt die Infrastruktur und bietet den Rastplatznutzern Schutz vor Wind und Wetter. Vier kreuzverleimte Mehrschichtplatten à 18cm Stärke und 3.50m Breite wurden vor Ort zu einem grossen Dachelement verbaut. Die unsichtbaren, biegesteifen Stossverbindungen gewährleisten einerseits die Plattenwirkung der Dachplatte und andererseits ermöglicht der umlaufende Massivholzüberzug auf dem Dach die grosszügige Elementauskragung.
Die Reise von Linearen zu kreislauffähigen Wertschöpfungsketten ist erst am Anfang. Die Koexistenz von gebauter Ressource als unerschöpfliches Materiallager gepaart mit Holz als nachwachsender Rohstoff, bildet eine Alchemie für zukunftsweisende Bautypologien.
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