Eingereichte Projekte
Umbau Wohn- / Werkhaus Eggplatz
Bildrechte/Copyright: Thomas Telley, St. Antoni
Architektur
Johannes Saurer Architekt BSA, Thun
Holzbau
Ruefener Holzbau AG, Uebeschi
Metallbauarbeiten
Robert Lanker, Hasli b. Burgdorf
Schreinerarbeiten
Mock Schreinerarbeiten AG, Wattenwil
Bodenbeläge
Holz, Lustenberger Galli, Madiswil
Malerarbeiten
Innere Malerarbeiten, Dähler AG, Steffisburg
Jahr der Fertigstellung
2022
Adresse
Eggplatz 9, 3634 Thierachern
Im Wohn- und Werkhaus befanden sich neben drei Wohnungen auch ein Laden, eine Werkstatt und zwei Atelierräume. Während der langen Lebensdauer wurde die Werkräume genutzt als Bäckerei, Schmiede, Sattlerei, Verkaufsladen für Sportgeräte, Verkaufsgeschäft für Möbel und Lederwaren, Tankstelle, Notschlachtstelle und vieles mehr. Vor vier Jahren starb der letzte Bewohner, der Sattler Toni Lory. Das Haus stand leer und ungenutzt da
Das Wohn- und Werkhaus wurde von 1870 bis 1903 in mehreren Etappen gebaut. Es wurde wenig saniert. So blieb viel Originalsubstanz erhalten. Wir wollten das Gebäude mit neuem Leben füllen, bezahlbare Wohnungen und Arbeitsräume schaffen und die reiche Geschichte des Hauses und des Orts weiterschreiben. Wir wollten einen Mehrwert erschaffen, eine gute Durchmischung von Jung und Alt, von Wohnen und Arbeiten war uns wichtig. Wir wollten die Aussenflächen aufwerten, die Zäune niederreissen und den Aussenraum gemeinsam nutzen. In der Hoschtet haben wir wieder Obstbäume gepflanzt und der Bauer lässt ie früher, seine Schafe unter dem alten Nussbaum weiden. Der Gemüsegarten wird von verschiedenen Bewohnern und Anwohnern rege benutzt. Wir wollten das Ensemble stärken und dem Ort seine Identität zurückgeben.
Nach einer sanften Renovation lebt das Haus heute wieder auf. Bewohner und Gewerbler sind eingezogen: Ein Velomechaniker, eine Töpferin, ein Modellbauer, alte Bewohner, junge BewohnerInnen. Der Laden des Velomechanikers läuft gut. Auch die Töpferin hat alle Hände voll zu tun. Bei der Renovation wurden die vorhandenen Qualitäten aufgefrischt. Vielerorts konnten wir die Originalbausubstanz freilegen, flicken und gängig machen. Nachträglich aufgebrachte Schichten wurden entfernt. Dort wo es funktionierte, wurde nichts verändert. Wir griffen nur dort ein, wo es nicht funktionierte. Nur was kaputt war, wurde ersetzt. Die Patina wurde mit zur Originalsubstanz gezählt. Sie dokumentiert die Objektgeschichte und gibt Hinweise auf Wettereinwirkungen und frühere Nutzungen. Die Mietzinse wurden bewusst tief angesetzt. Der Eggplatz lebt.
- Grundriss 1. Obergeschoss (pdf)
- Langsschnitt (pdf)
- Nordfassade (pdf)
- Ostfassade (pdf)
- Situation (pdf)