Eingereichte Projekte

Umbau Wohnhaus Gryphenhübeli

Hauptbild v2 Aussenbild Terrasse v2 Balkon nah Innenbild

Architektur

Sollberger Bögli Architekten AG, Biel/Bienne

Landschaftsarchitektur

Klötzli Friedli Landschaftsarchitekten, Bern

Innenarchitektur

Farb am Bau, Biel/Bienne

Bauleitung

Anderegg Partner AG, Bellach

Bauingenieurwesen

WAM Planer und Ingenieure AG, Bern

Holzingenieurwesen

Indermühle Bauingenieure, Thun

Jahr der Fertigstellung

2020

Adresse

Muristrasse 30, 3006 Bern

Zwischen Aare und Dählhölzliwald liegt das Gryphenhübeli, eine beliebte Wohngegend im Zentrum von Bern. Hier konnte die Bauherrschaft ein grosszügiges, parkähnliches Grundstück erwerben. Die Parzelle war Teil eines grossen Landgutes mit einem eindrücklichen Garten und altem Baumbestand. Das bestehende, für die Umgebung untypische Landhaus sollte durch einen Neubau ersetzt werden.
Einfamilienhäuser haben auf Grund des Flächen- und Ressourcenverbrauchs keine gute Öko-Bilanz. Doch die Bauherrschaft war bereit, sich auf einen längeren Prozess einzulassen und sich gegenüber neuen Ansätzen zu öffnen. Dies führte schliesslich zu einem Umbau des Hauses. Somit konnte mit dem Projekt eine grosse Menge an CO2 eingespart werden und ein sinnvoller Beitrag im architektonischen Diskurs geleistet werden.
Das Projekt wurde durch die Stadtbildkommission eng begleitet, um eine dem Ort angemessene und dennoch eigenständige Architektur zu entwickeln. Die Bauherrschaft übernahm die Vermittlerrolle und stellte der Nachbarschaft das geplante Bauvorhaben vor. Ganz entgegen der üblichen Praxis sind keine Einsprachen gegen das Bauprojekt eingegangen.
Die Bausubstanz, die in einem guten Zustand war, wurde erhalten und ein neues Obergeschoss aufgesetzt. In diesem befinden sich die Wohnräume. Die Bestandstreppe des Hauses, mit ihren massiven, geschliffenen Kunststeinstufen, führt zu einer neuen zentralen Halle. Eine Lichtkuppel mit ornamentalem Muster ziert den Raum. Die Anordnung der Räume und die verwendeten Materialien spiegeln das klassische Ideal eines bürgerlichen Familienwohnsitzes wider.
Anstelle des wuchtig wirkenden Walmdachs mit Ziegeldeckung definiert eine leichte Struktur aus Stäben und Stoffmarkisen das Erscheinungsbild der Aufstockung. Das neue, japanisch inspirierte Erscheinungsbild erinnert an einen Pavillon oder auch an eine schlichte Box. Damit tritt das neue Volumen, das grösser ist als manche der geschützten Nachbarbauten, in den Hintergrund. Auch der schimmernd schwarz lasierte Farbton der Fassade trägt dazu bei, den Baukörper optisch mit der Umgebung zu verbinden.
Die dunklen Sonnenschutzrollos verstärken den ästhetischen Ausdruck. Der Stoff ändert seine Erscheinung durch die aufgebrachte Metallschicht je nach Wetter, Tageslicht oder Jahreszeit. Das zeitgenössische Gebäude steht in entspanntem Dialog mit der gebauten Nachbarschaft. Zurück zur Übersicht