Eingereichte Projekte

Vogue, die neuen Wartehallen der Stadt

WHB CI 230921 Front Square WHB CI 230921 Axonometric WHB MO 231023 Model 1 WHB MO 231023 Model 1 v3 Bildrechte/Copyright: Alias architects, Zürich

Bauingenieurwesen

Tragwerk + Bauingenieure GmbH

Jahr der Fertigstellung

2023

Adresse

Bern

Wir wünschen uns, dass es Orte in Bern gibt, die stabil, unbeweglich, und tief verwurzelt sind: Orte, die Bezugspunkte und Ausgangspunkte sein können. VOGUE können solche Punkte sein: Identitätsstiftend, orientierungsgebend, Orte der Begegnung sowie der flüchtigen Bewegung.
Viele Wartehallen können zu Recht als „Nicht-Orte“ bezeichnet werden, ein von Marc Augé geprägter Begriff, der standardisierte, rein funktionale Transiträume charakterisiert, in denen der anonyme und einsame Mensch nur eine dienende Beziehung mit seiner Umgebung eingeht. Obwohl Wartehallen topologisch in den öffentlichen Raum eingebettet sind, zeichnen sie einen Perimeter ab, der sich von diesem abgrenzt. VOGUE explodiert die herkömmliche klar begrenzente Wartehalle in einzelne Elemente. Es ist ein feines Gleichgewicht der Elemente in ein statisches Gefüge, während rundherum alles in konstanter Veränderung ist: die Fahrzeuge und Menschen, ihre Bewegung, Beschleunigung und Geschwindigkeit – einfach gesagt: die sich verändernde Landschaft.
Die Grenze zum öffentlichen Raum löst sich auf, VOGUE ist ein Unterstand, der in stetigem Dialog mit seiner Umgebung steht. Im Projekt sind die einzigen Konstanten die Stütze, die Kassettendecke, der Zylinder, die Rückwand und die Bank. Ihre konstruktive Unabhängigkeit zueinander erlaubt es ihnen, je nach Kontext spielerisch in verschiedenen Konstellationen zusammengesetzt zu werden und somit auf die spezifische Situation zu reagieren.
Wir sehen die Wartehallen nicht nur als Objekte in einem städtischen Gefüge, sondern insbesondere als Begegnungsorte, zwischen Menschen und der Umwelt. Es sind Milieus, welche in Wechselwirkung mit der Umwelt sind, auf morphologischer wie auch auf klimatischer Ebene. Das Dach soll schattenspendend sein, jedoch auch als Stromquelle dienen. Um die Hitzebelastung im Milieu zu lindern, betrachten wir es als notwendig, kühle und versickerungsfähige Beläge anstelle von Strassenasphalt einzubauen: ein Kieselbelag mit heller Oberfläche reflektiert die Sonnenenergie. Die nächtliche Abkühlung wird dank dem porösen Belag ebenfalls erreicht. Zuletzt erlaubt die Elementarbauweise und sorgfältige Setzung der Bauelemente eine natürliche Luftzirkulation.
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