Projets distingués
Häuser mit Kammern und Wegen
Architecture
Atelier Scheidegger Keller, Zürich
Gestion de construction
SAJ Architekten AG, Bern
Architecture du paysage
Maurus Schifferli Landschaftsarchitekt, Bern
Génie civil
Monotti Ingegneri Consulenti, Locarno
Maître d'ouvrage
Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik der Stadt Bern
Achèvement
2018
Adresse
Zwyssigstrasse 12+14, 3007 Bern
Die beiden Punkbauten mit den erkerartigen Balkonen, den Dachgauben und den charakteristischen Wälmdächern, Lochfassaden und Sockeln fügen sich nahtlos in die Umgebung ein. Atypisch ist jedoch die Materialisierung. Anstelle das Mauerwerk mit einem Zement zu verputzen, ist die Fassade aus Zementsteinen gemauert. Während im Sockelbereich dessen glatte Seite sichtbar ist, weist der Mittelteil eine tiefe Rillenstruktur auf. Deren raue Erscheinung entsteht durch das Auseinanderbrechen der als Doppelsteine produzierten Elemente. Auf diese Weise wird das Korn sichtbar und wie beim Kratzputz bestimmt dieses Ausdruck und Farbigkeit. Anders sind auch die Dachrinnen und die Ziegeleindeckung. Die Rinne ist in Ortbeton gegossen und die Ziegel bestehen aus unbeschichtetem Zement. Durch die direkte Konstruktion und die ruppige Materialverwendung wirken die beiden Bauten, trotz ihrer morphologischen Nähe zum historischen Bestand, keineswegs anbiedernd, sondern selbstbewusst und eigenständig.
Überraschend ist das Innere der beiden Häuser, denn nichts deutet aussen auf den räumlichen Reichtum hin. Einem einspännrigen Punkthaus typisch ist der allseitige und kammerförmige Wohnungsrundriss. Atypisch sind die Setzung der dienenden Räume (Bad, Küche, Garderobe) und deren Ausbildung als Schalträume, die axialen und diagonalen Raumverbindungen und der Anteil jeder Wohnung am Dach in Form eines überhohen Raumes. In dieser dichten zellulären Raumstruktur entsteht räumliche Grosszügigkeit durch die Vielzahl von Kammern, die sich zu langen Raumabfolgen öffnen lassen, unerwartete Wege erschliessen und vielfältige Blickbezüge in die Tiefe des Raumes und in die Umgebung erlauben. Die Wohnung gewährt Raum zur Aneignung und hat die Offenheit sie immer wieder neu und anders zu bewohnen.
Alle sechs Wohnungen folgen derselben räumlichen und geometrischen Logik. Abhängig der Konstellation der Schalt- und Hochräume und der Drehung der quadratischen Küche entsteht ein spezifisches Raumgefüge, das jede Wohnung zu einem Unikat macht.
- P1209 ZS SIT M2000 (pdf)
- P1209 ZS 12 E00 GR M200 (pdf)
- P1209 ZS 12 O01 GR M200 (pdf)
- P1209 ZS 12 D01 GR M200 (pdf)
- P1209 ZS 12 O01 GR M100 (pdf)