Ausgezeichnete Projekte
Umnutzung und Aufstockung eines Lagergebäudes
Bildrechte/Copyright: Jürgen Beck, Zürich
Bauherrschaft
Wohnbaugenossenschaft Warmbächli, Bern
Architektur
BHSF Architekten GmbH, Zürich
Baumanagement
Itten + Brechbühl AG, Bern
Bauingenieurwesen
Tschopp Ingenieure, Bern
Haustechnik
Basler & Hofmann West, Zollikofen; seit 2021 Teil der Gruner AG
Elektroplanung
Bering AG, Biel
Bauphysik / Akustik
Grolimund + Partner AG, Bern
Lichtplanung
Lichtbau GmbH, Bern
Signaletik
Heyday Konzeption und Gestaltung GmbH, Bern
Holzbau
Kühni AG, Ramsei
Baumeister
ARGE BM Warmbächli (Wirz AG /Frutiger AG), Bern
Architekturfotografie
Jürgen Beck, Zürich
Jahr der Fertigstellung
2021
Adresse
Holligerhof 8, Bern
Ökologische und soziale Werte sowie ökonomische und typologische Planungsvorgaben wurden von den Mitgliedern der Genossenschaft Warmbächli partizipativ erarbeitet. Über Plenumsdiskussionen wurde die Mitwirkung der Bewohnenden während der Planung und über themenbezogene Arbeitsgruppen auch im Betrieb ermöglicht.
Das Gebäude bietet mit grosser räumlicher und funktionaler Vielfalt günstigen Wohnraum für 240 Bewohnende in drei überhohen Bestandsgeschossen sowie einer dreigeschossigen, in Holz errichteten Aufstockung an. Von Geschosswohnungen über verschiedene gemeinschaftliche Grosswohnungen bis zum Loft zum Selbstausbau bietet die Umnutzung typologische Angebote für unterschiedlichste Wohnvorstellungen, ergänzt durch Gewerberäume in den einseitig belichteten Sockelgeschossen und im ganzen Gebäude verteilten Orten für Begegnung und Austausch.
Durch den Erhalt des Bestands konnten Bauabfälle vermieden, Ressourcen geschont und Emissionen reduziert werden. Der kompakte, hoch gedämmte und dicht belegte Baukörper ist energetisch sehr effizient. Die innerstädtische Lage erlaubt eine zukunftsfähige Mobilität. Und geteilte Angebote – von temporär zumietbaren Zimmern bis zum hauseigenen WLAN – reduzieren den individuellen Flächenverbrauch und ermöglichen den Bewohnenden eine suffiziente Lebensweise.
Das offene Gebäude mit seiner engagierten Bewohnerschaft integriert sich morphologisch und sozialräumlich in die gewerblich geprägte Nachbarschaft im Norden wie auch in das neue Wohnumfeld des Holligerareals. Die industrielle Geschichte des Gebäudes und des Quartiers bleiben in der Massstäblichkeit und in der Patina der Oberflächen ablesbar. Das daraus entwickelte gestalterische Konzept thematisiert die Nahtstellen und Brüche zwischen alt und neu. Roh belassene Flächen kontrastieren mit der farbigen Leichtigkeit neuer Bauteile und erzeugen im Innern wie aussen eine Atmosphäre zwischen gewerblicher Vergangenheit und neuer Wohnlichkeit. Zurück zur Übersicht