Eingereichte Projekte

Umnutzung Schlossgässli 14

01 Schlossgaessli 14 Schluesselbild 02 Schlossgaessli 14 03 Schlossgaessli 14 04 Schlossgaessli 14 05 Schlossgaessli 14

Bauherrschaft

Johanna und Andreas Hugi-Sommer, 8352 Elsau

Architektur und Bauleitung

werkidee architekten gmbh, Heinz Sägesser

Architektur

WYLERBLATTER ARCHITEKTEN GMBH, Claudia und Dominik Wyler-Blatter

Baumanagement

WS Projektmanagement GmbH, Lilian Schönauer

Denkmalpflege

Kantonale Denkmalpflege, Simon Haldi

Landschaftsarchitektur

Moeri & Partner AG, Daniel Moeri

Bauingenieurwesen

Kohler + Partner AG, Roland Kohler

Bauphysik / Akustik

MBJ Bauphysik + Akustik AG, Walter Jost, Fabian Lüdi

Architekturfotografie

Dominique Plüss, Fotografin SWB

Jahr der Fertigstellung

2024

Adresse

Schlossgässli 14, 3400 Burgdorf

Das Schlossgässli 14 liegt eingebettet zwischen Altstadt und Schlosshügel inmitten eines ISOS-Schutzgebietes. Das ehemalige Gewerbehaus aus dem Jahr 1901 wüsste viel zu erzählen. Menschen sind hier ein- und ausgegangen, haben Eisenwaren erworben und guten Rat ausgetauscht.
In jüngster Zeit wurde die Gasse stiefmütterlich frequentiert. Es war kein einladender Ort. Jetzt ist das Haus am Hang saniert, die Strassenlampen ersetzt. Das Gesamtbild stimmt.

Der Sanierungsprozess basierte auf einem qualitätssichernden Verfahren mit der Denkmalpflege des Kantons. Der einzigartige Gewerbebau bietet heute eine attraktive Mehrfachnutzung. Erhalten blieben das EG und 1.OG, die den einst flach gedeckten Ursprungsbau mit einer Fassadengestaltung in Sichtbackstein und historischer Formsteingliederung aus dem Jahr 1901 bilden. Die Aufstockung als Ersatz des 1940 errichteten, baufälligen Fachwerkaufbaus erfolgte in der Logik des Materials. Sie wurde in Sichtbackstein errichtet und mit einem Flachdach gedeckt. Die aus den unteren Geschossen weitergeführte Gliederung bestimmt die Öffnungen in der Nordfassade und führt diese in vereinfachter Form weiter. An den Stirnfassaden zeigt das Projekt eine zeitgemässe Interpretation der Lochfassade in Form einer einzigen, grossen Öffnung, welche die Wohnbereiche als neue Nutzung abbildet. Alte Bauteile wie Fenster, Türen, Heizkörper oder ehemalige Strassenlampen konnten modernisiert wiederverwendet werden. Die Wärmezentrale mit Holzpellets liefert auch für drei angrenzende Liegenschaften Energie. Eine PV-Anlage auf dem Flachdach ergänzt das Energiekonzept.

Das Gebäude schliesst mit seinen drei Nutzungseben an die bestehende Topografie an, was zu separaten Adressierungen führt. Das EG orientiert sich mit seinen drei grossen Türen an die Kronenhalde. Durch das öffentliche Nutzungskonzept als Kulturraum soll die Aktivierung des Ortes gestärkt werden. Das 1.OG wird über das Schlossgässli erschlossen und beherbergt eine Bürogemeinschaft. Auch das neu aufgestockte Wohngeschoss wird vom Schlossgässli via separatem Zugang erreicht. Die Aussenräume mit Blick auf Schloss und Flühe bieten viel Privatsphäre.

Entstanden ist ein vielschichtiges und zonenkonformes Gebäude. Alte und neue Strukturen wurden bedacht zusammengefügt und stärken sich gegenseitig – sowohl in der Gestalt als auch in der Nutzung.
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